14. Nibelungen-Open in Worms

Etwa drei Stunden Fahrzeit (Hin und Rück-) nahmen mit Edgar Mkrtchyan, Daniel Rein, Artur Yeganyan, Pascal Laag und Daniel Marhöfer 5 junge Pirmasenser Spieler täglich auf sich, um am 14. Nibelugen-Open in Worms teilzunehmen.

Kurzfristig wurde das Spiellokal aufgrund einer Veranstaltung von der Stadt Worms (Wahlen!) verlegt, sodass es im Vorfeld des Turnieres zu einigen organisatorischen Schwierigkeiten (wie dem Mangel an Parkplätzen, dem Kontaktieren von Spielern über den Wechsel des Veranstaltungsortes oder gar Stornierungen von Unterkünften von etwas weiter angereisten Spielern) kam, was sich auch am späten Turnierbeginn (11:20, geplant war 10:00) wiederspiegelte.

Mit Daniel R. und Daniel M. war der SCP mit 2 Spielern im A-Turnier, mir Artur, Edgar und Pascal mit 3 Spielern im B-Turnier vertreten. Bereits im Vorfeld zeichnete sich Artur als Mitfavorit um den Turniersieg ab (Setzlistenplatz 2), Pascal errechnete sich Chancen auf den Jugendpreis (Setzliste 21.)

Kurzbericht aller Runden:

Runde 1 (01.11.2018)

A-Turnier:

Bereits in der ersten Runde gab es erste kleine Überraschungen A-Turnier. Daniel Marhöfer setzte sich (als drittletzter der Setzliste!) gegen den Frankenthaler Gunter Hain durch; zeitgleich remisierte Daniel Rein gegen Ahad Huseynov – die direkte Konkurrenz im Kampf um den Ratingpreis <2100 und der Jugendwertung. Auch wenn die Pirmasenser wertungsmäßig weit hinten lagen, bestehen dennoch gute Chancen in diesem starken Feld zu punkten.

B-Turnier

Nach dem chaotischen Beginn wurde vergessen, einzelne nicht erschienene Teilnehmer aus der Setzliste zu nehmen, so kam es dazu, dass Pascal die erste Partie kampflos gewann. Edgar und Artur setzten sich souverän gegen ihre deutlich wertungsschwächeren Gegner durch.

->Insgesamt 4,5 Punkte für den SCP in der 1. Runde!

2. Runde (01.11.)

A-Turnier:

Nach dem Auftaktsieg gegen Hain ging es für Daniel M. mit Volker Louis gegen den zweiten Frankenthaler. Trotz der ungewöhnlichen Eröffnung von Daniel M. behielt Louis den Überblick und konnte sich am Ende durchsetzen. Daniel Rein hielt gegen FM Degenhard lange mit, letztlich konnte sich der junge Fidemeister jedoch behaupten und gewann die Partie. Keine Punkte für uns im A-Turnier also.

B-Turnier:

Artur glänzte auch in seiner zweiten Partie im Turnier. Gegen Timo Dittenberger erreichte er bereits nach wenigen Zügen eine stark vorteilhafte Stellung und gewann sehr schnell auch die zweite Runde des Tages. Weniger gut verlief Edgars Partie gegen Simon Guckes. Lange Zeit stand Edgar vorteilhaft, doch verließen ihn in Zeitnot die Kräfte und die Partie ging verloren.
Kurios zu ging es in Pascals Partie: Mit Quizhou Yue vom SV Multatuli Ingelheim spielte er gegen die Caro Kann-Eröffnung und konnte sich bereits in der Eröffnung leichten Vorteil in Form eines Mehrbauern verschaffen. Das Endspiel wäre Remis gewesen, hätte Pascal nicht (ungewollt!) in die Trickkiste gegriffen: Er rochierte illegalerweise über ein bedrohtes Feld und hatte im Endspiel das entscheidende Tempo mehr, das die Partie gewann. Beide hatten den Fehler erst in einer späteren Analyse auf Hinweis von Artur bemerkt. Für die erst 13 jährige Quizhou Yue bedeutete es die einzige Niederlage in einem sehr starken Turnier. Pascal und Artur hatten also nach dem ersten Turniertag eine optimale Bilanz mit 2/2 Punkten…

3. Runde (02.11.)

A-Turnier:

Auch diesmal lief es nicht gut für Daniel M: gegen den zahlenmäßig stärkeren Mike Sidon vom SF Birkenfeld setzte es eine Niederlage mit schwarz.
Daniel R. gewann unterdessen gegen den leicht stärkeren Tim Aubertin.

B-Turnier:

Nach 2 Siegen aus 2 Spielen standen Artur und Pascal sich nun im direkten Duell gegenüber. Artur erlangte nach der Eröffnung starken Angriff und Pascal verteidigte sich lange Zeit sehr gut. Nach einem Patzer jedoch bekam Artur Überwasser und sammelte seinen 3. Punkt im 3. Spiel ein. Edgar setzte sich – wiederum gegen einen wertungslosen Gegner – souverän durch.
Insgesamt eine erfolgreiche Runde für den SCP.

4. Runde (02.11.)

A-Turnier:

Daniel Rein schaffte ein Remis gegen Jan Haugner. Wieder einmal war die direkte Konkurrenz im Kampf um einen Ratingpreis an der Tagesordnung. Daniel Marhöfer hingegen entfernte sich so langsam von der Hoffnung auf den Preis für <2100 DWZ, nachdem auch die 4. Runde unglücklich verloren ging.

B-Turnier:

Edgar traf in Runde 4auf den 11-jährigen 1600er Hendrik Hänselmann und erzielte ein remis.
Pascal unterdessen spielte gegen Paul Königs – der erste Erwachsene Gegner im Turnier für ihn. Aufs Brett kam Spanisch. Nach wenigen Zügen stand der Springer von Königs , den er schön von g8 nach f6 entwickelte plötzlich auf b8 herum! Positionell für schwarz eine Totalkatastrophe die Pascal ausnutzte und den vollen Punkt einfuhr.
Artur ließ im Kampf um den Turniersieg weiterhin nichts anbrennen und setzte sich in einem zähen Läuferendspiel nach vielen übersehenen Manövern gegen den Bellheimer Jan Wilk durch. 4/4 – damit war Artur unangefochten an der Spitze!

5. Runde: (03.11.)

A-Turnier

Nachdem auf der Anreise bereits das Damengambit in Form von Großmeisterpartien genauer analysiert worden war, bekam Daniel Rein eben dieses aufs Brett und erreichte gegen den Oberliga-Spieler Tim Hendrik Ronge eine Remisstellung.
Daniel Marhöfer konnte sich gegen seine Gegnerin Manuela Roj einen Mehrbauern erwirtschaften und Roj geriet in akute Zeitnot. Daniel behielt die Nerven und gewann die Partie (etwas glücklich, wie sich in der Analyse herausstellte, doch dennoch verdient)

B-Turnier:

Arturs weiße Weste im Kampf um den Titel erhielt gegen den direkten (punktgleichen) Konkurrenten Florian Steinhauser den ersten kleinen Fleck. Die Partie endete nach stundenlangem hin und her am Ende Remis. Es würde also spannend um den ersten Platz werden.
Pascal spielte gegen den 13 jährigen Frankenthaler Danyar Yergin. Durch eine taktische Kombination verschaffte Pascal sich mit schwarz im geschlossenen Sizilianer einen Vorteil, glaubte jedoch, diesen wieder eingestellt zu haben, als Yergin eine Gabel auf Springer und Dame fand, die Pascal nicht verhindern konnte, obwohl er sie 2 Züge vorher sah. Durch ein Zwischenschach gewann er die Partie noch, wenn auch etwas glücklich.
Edgar hatte wieder mit der Zeit zu kämpfen: In einer eigentlich guten Stellung stellte er in der Zeitnotphase Material ein. Der Gegner (van Bömmel) nutzte dies und gewann die Partie. Schade für Edgar, der nun 2 Siege bräuchte um den Ratingpreis <1600 für sich zu entscheiden.

6. Runde (03.11.)

A-Turnier:

Daniel M. erzielte gegen Günter Reimann ein Remis, Daniel R besiegte Liam Düro sogar. Erneut also eine erfolgreiche Runde im A-Turnier für den SC Pirmasens. Daniel R wahrte mit dem Sieg sogar seine Chancen auf den Ratingpreis unter 2100… ein remis müsste her um überhaupt etwas zu bekommen, bei einem Sieg wäre es sogar der 1. Platz in dieser Kathegorie.

B-Turnier

Artur zog weiter einsam an der Tabellenspitze seine Kreise: Sein Gegner Bharath Arugadoss geriet früh schon in Zeitnot, sodass Artur geduldig auf einen Fehler seines Gegners wartete un diesen eiskalt ausnutzte. 5,5/6 und die beste Buchholz. Würde etwa ein Pirmasenser das B-Turnier gewinnen?
Edgar schaffte den ersten Schritt in Richtung Ratingpreis <1600. Gegen Tim Richter siegte er souverän.
Pascal unterdessen hatte es mit dem Abtauschfranzosen von Jan Wilk zu tun. Dieser ist bekanntlich „immer remis“ , weshalb Pascal auch nach 20 Zügen eins anbot. Der Gegner lehnte ab und plötzlich erreichte Pascal ein gewonnenes Endspiel, übersah jedoch den Gewinnweg. Die Partie endete Remis.

7. und letzte Runde (04.11.)

A-Turnier:

Die 7. Runde entschied einige Ratingpreise:

Zunächst einmal erreichte Daniel Marhöfer ein Remis. Somit erzielte er 3 Punkte. Ein durchaus beachtliches Ergebnis in diesem Teilnehmerfeld – gerade, wenn man so weit hinten gesetzt ist!
Daniel Rein schaffte es nicht, sich gegen den Landskroner Spitzenspieler Erik Förster durchzusetzen. Förster siegte und gewann das Rating <2100. Daniel R und somit der SC Pirmasens ging in diesem Turnier demnach leer nach Hause.

B-Turnier:

Auch im B Turnier gab es noch einige Entscheidungen zu fällen:

Zunächst einmal zur Partie von Edgar: Edgar spielte locker auf, da er bemerkte, dass die Buchholz wohl nicht reichen würde, um noch einen Ratingpreis zu erhalten. Vermutlich etwas zu locker, denn die letzte Partie ging daneben und Edgar schloss mit 3,5/7. Immerhin 50%!
Auch bei Pascal endete die Partie nicht gut: Er bereitete sich auf die falsche Farbe vor und verlor komplett den Faden und die Partie. Am Ende setzte es eine Niederlage und der 1. Preis in der Jugend ging noch verloren. Immerhin bekam der zweite Platz der Jugend auch noch etwas – keine Totalkatastrophe also.
Am Spitzenbrett wurde das Turnier zwischen Qizhou Yue und Artur Yeganyan entschieden. Lange Zeit war die Partie remisverdächtig, doch dann gelang es Yue , Arturs Freibauern zu gewinnen. Sie spielte das Endspiel perfekt herunter und nutzte eine kleine Unaufmerksamkeit Arturs aus, der wohl gedanklich das Turnier schon gewonnen hatte um die Partie für sich zu entscheiden. Somit erzielte Yue mit 6/7 Punkten den zweiten Platz, aufgrund einer schlechteren Buchholzwertung hinter Turniersieger Frank Bäumer. Artur rutschte durch die Niederlage auf Platz 4 ab; dennoch war es auch für ihn ein starkes Turnier.

Insgesamt dürfen wir mit den Ergebnissen sehr zufrieden sein, auch wenn das Glück auf unserer Seite des Öfteren einmal fehlte.
Zum Turnierende wurde noch eine Beschwerde bei der Stadt Worms eingereicht, für die Unannehmlichkeiten, die durch die Spielortverlegung entstanden sind.
Trotz alledem ging das Turnier sehr ordentlich über die Bühne und es hat Spaß gemacht teilzunehmen. Großen Respekt an den SV Worms, der es trotz dieser Katastrophe der Verlegung schaffte, dieses Turnier in der Form auszurichten.

Wir dürfen uns auf eine weitere Auflage im kommenden Jahr freuen.

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Erstellt am 04 Nov. 2018 von Pascal Laag